Blick 27.11.2009
Fünf Tage nach dem Bärendrama
Jetzt ist Finn vor den Menschen geschützt / Hannes Heldstab
Der Stacheldraht auf der Mauer im Berner Bärenpark ist gestern montiert worden. Damit keine Besucher mehr zu den Bären ins Gehege eindringen können.
Mit Kletterausrüstung und Seilen gut gesichert, macht sich Mario Räber (21) von der Firma Klaus Woodtli Baumpflege AG aus Ostermundigen BE an die heikle Arbeit auf der Mauer. Dort, wo am vergangenen Samstag der geistig Behinderte hochkletterte und ins Bärengehege sprang.
18 Löcher bohrt Räber in die Mauer, um Ösen für die Befestigung des Stacheldrahts zu fixieren. Die Werkzeuge lässt er sich von seinem Arbeitskollegen Kaspar Flückiger (35) reichen. Auf der Treppe liegt die Rolle Stacheldraht, von der Berner Kantonspolizei angeliefert, bereit zur Montage.
Die Arbeit kommentieren zahlreiche Schaulustige. Viele unter ihnen bedauern, dass wegen des Dramas jetzt «diese Verschandelung» nötig ist. Und hoffen, dass der Stacheldraht «nur ein Provisorium bleibt».
Mit dem angeschossenen Bären gehts zum Glück bergauf. Auch gestern machte Finn Genesungsfortschritte. «Er ist auf gutem Weg», hiess es.
Heute sind in Bern Mischa und Mascha die Attraktion. Die beiden russischen Jungbären dürfen um zehn Uhr morgens im Tierpark Dählhölzli erstmals ins waldige Freigehege hinaus.

|